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October 23, 2025
Der Entscheid der Schweizerischen Nationalbank, den Leitzins unverändert zu lassen, gibt Eigentümerinnen und Eigentümern zusätzliche Planungssicherheit für den Herbst und Winter 2025. In Kombination mit einem weiterhin knappen Angebot an guten Lagen verändert sich die Käuferrechnung: Tragbarkeit wird wieder nüchterner beurteilt, Qualität und Transparenz des Dossiers sind kaufentscheidend. In diesem Beitrag fassen wir zusammen, was die stabile Zinslandschaft für Ihren Verkauf bedeutet – und wie Sie jetzt zwischen sofortigem Markteintritt, gezielter Aufwertung oder Halten die beste Option wählen. Fokus: Zürich, Zug, Aarau, Schwyz, St. Gallen.
Auch wenn der Leitzins stabil bleibt, unterscheiden sich die Optionen je nach Risikoprofil. Festhypotheken bieten planbare Budgets über mehrere Jahre; wer Planungssicherheit und Ruhe im Verkaufsprozess schätzt, kann mit passenden Laufzeiten nervenschonend agieren. SARON-Modelle bleiben eine flexible Alternative, wenn Sie taktisch reagieren und eventuell rasch umfinanzieren möchten. Wichtig: Wer in den nächsten 12–24 Monaten verkauft, sollte jetzt die Zinsbindung und allfällige Vorfälligkeitsentschädigungen durchrechnen – das verhindert spätere Überraschungen und beeinflusst, ob „jetzt“ oder „später nach Zinswechsel“ sinnvoller ist.
Das Angebot an geeigneten Objekten bleibt in vielen Teilmärkten knapp. Das ist ein Rückenwind – allerdings nur für Immobilien, die marktkonform positioniert und sauber aufbereitet sind. Käuferinnen und Käufer vergleichen heute akribischer: Mikrolage, Gebäudezustand, Energieeffizienz, Grundrisse und Protokolle sind ausschlaggebend. Wer sein Objekt mit einem realistischen Preisband einführt, schafft Nachfragebreite und lässt Spielraum für Wettbewerb, ohne Interessenten mit einem starren Fixpreis früh auszuschliessen.
Banken beurteilen Tragbarkeit konservativ, Haushalte kalkulieren die Netto-Haltekosten sorgfältiger als in den Vorjahren. Das hat zwei Konsequenzen für den Verkauf:
Zürich & Zug: Sehr knappe Märkte, in denen gute Objekte mit sauberer Story häufig das obere Ende der Preisspanne erreichen. Energieeffizienz und belegbarer Unterhalt sind hier Preistreiber.
Aarau (Aargau) & Schwyz: Selektive Nachfrage mit Blick auf Pendlerfreundlichkeit und Zustand. In vielen Gemeinden gilt: Preisband > Fixpreis, weil es die richtige Zielgruppe anzieht und Verhandlungsspielraum eröffnet.
St. Gallen: Heterogen nach Mikrolage. Stadtnahe und gut angebundene Lagen bleiben robust; Randlagen reagieren sensibler auf Zustandsmängel und unpräzise Preisanker.
1) „Jetzt verkaufen“ (Q4 2025–Q1 2026)
Passend, wenn Ihr Objekt marktgängig ist, der Unterhaltsstau klein und Ihre Finanzierung einen zeitnahen Verkauf begünstigt. Vorgehen: Preisband definieren, Vor-Ort-Einschätzung einholen, Dossier perfektionieren (Energie, Protokolle, Grundrisse, hochwertige Fotografie) und ein passendes Launchfenster wählen.
2) „Gezielt aufwerten, dann verkaufen“ (6–12 Monate)
Sinnvoll, wenn wenige, renditestarke Massnahmen (Gebäudehülle, Fenster, technische Quick-Wins) die Betriebskosten senken und die Nachfrage sichtbar erhöhen. Vorgehen: Massnahmen priorisieren, Budget und Zeitleiste festlegen, danach mit frischem Dossier in den Markt.
3) „Halten & finanzieren“ (12–24 Monate)
Richtig, wenn Lage und Objekt stark sind, aber Timing oder Unterhalt aktuell gegen einen Verkauf sprechen. Vorgehen: Hypostrategie prüfen (Laufzeiten, Staffelung), Amortisation planen, Zustand stabilisieren, Marktsignale beobachten und den optimalen Einstieg vorbereiten.
Stabile Zinsen stützen die Planbarkeit, knappe Angebote halten die Nachfrage in guten Lagen hoch – aber nur für Objekte mit glaubwürdiger Preis- und Qualitätsstory. Wer jetzt ein Preisband definiert, die Vor-Ort-Expertise nutzt und sein Dossier in Ordnung bringt, trifft bessere Entscheidungen: sofort verkaufen, gezielt aufwerten oder Halten & Hypo optimieren. Genau diese Klarheit entscheidet in Q4 2025 über den Unterschied zwischen „gut verkauft“ und „Chance verpasst“.
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