Einleitung
Der Schweizer Immobilienmarkt ist seit Jahren von steigenden Preisen geprägt. Doch 2025 zeigt sich ein differenzierteres Bild: Während die Nachfrage in attraktiven Lagen hoch bleibt, wirkt das gestiegene Zinsniveau bremsend. Eigentümer fragen sich daher: Sollte ich meine Immobilie jetzt verkaufen – oder besser abwarten?
Dieser Artikel gibt Ihnen einen Überblick über die aktuelle Preisentwicklung, Prognosen renommierter Marktanalysten und die entscheidenden Faktoren, die Sie bei Ihrer Verkaufsentscheidung beachten sollten.
1. Preisentwicklung 2025 – aktuelle Lage
- Laut UBS werden die Preise für Wohneigentum in der Schweiz bis Ende 2025 etwa 3,5 % über dem Niveau vom Jahresanfang liegen.
- Im 2. Quartal 2025 sind die Preise für Eigentumswohnungen im Jahresvergleich um rund 3,7 % gestiegen.
- Einfamilienhäuser verzeichnen ein ähnliches Wachstum, besonders in nachgefragten Agglomerationen.
Unterschiede nach Region
- Städtische Zentren wie Zürich oder Genf: Nachfrage bleibt hoch, Angebot knapp → Preise steigen weiter.
- Agglomerationen & ländliche Gebiete: Moderat steigende oder stagnierende Preise, abhängig von Infrastruktur und Nachfrage.
- Randregionen mit weniger Zuzug: Teilweise leichte Korrekturen möglich, da Zinsen die Tragbarkeit erschweren.
2. Prognosen für 2025 und darüber hinaus
UBS-Prognose
- 2025: Moderates Wachstum zwischen 2–4 %, abhängig von Objektart und Region.
- 2026/2027: Abflachung auf 2–3 % p.a. durch höhere Finanzierungskosten und sinkende Tragbarkeit.
- Blasenrisiko: UBS bewertet den Markt weiterhin als „moderat riskant“, eine starke Korrektur ist jedoch nicht wahrscheinlich.
Weitere Marktindikatoren
- Zinsen: Bleiben auf erhöhtem Niveau, was die Nachfrage leicht dämpft.
- Baukosten: Hoch, was Neubauten teuer macht und Bestandsimmobilien attraktiver hält.
- Nachfragefaktoren: Bevölkerungswachstum, Zuwanderung, Urbanisierung → stabilisierende Wirkung auf die Preise.
3. Risiken für Verkäufer
Auch wenn die Preise stabil bleiben, gibt es Fallstricke:
- Überhöhte Preisvorstellungen: Wer unrealistisch ansetzt, riskiert lange Vermarktungszeiten und Preisnachlässe.
- Timing-Probleme: Ein Anstieg der Zinsen oder regulatorische Eingriffe können kurzfristig Nachfrage reduzieren.
- Steuerfallen: Grundstückgewinnsteuer kann den Gewinn stark schmälern, wenn sie nicht einkalkuliert wird.
- Regionale Unterschiede: Während Toplagen im Wert steigen, können weniger gefragte Regionen stagnieren oder nachgeben.
4. Was bedeutet das für Eigentümer?
Jetzt verkaufen oder warten?
- Argumente für einen Verkauf jetzt:
- Preise sind hoch und Nachfrage stabil.
- In vielen Regionen herrscht Angebotsknappheit → Verkäufermarkt.
- Ungewissheit über zukünftige Zinsentwicklung → Risiko, dass Käuferseite schwächer wird.
- Argumente für Abwarten:
- Wer in einer Toplage sitzt, profitiert voraussichtlich noch von weiterem Preisanstieg.
- Eigentümer ohne Verkaufsdruck können die Entwicklung beobachten.
Praxis-Tipp
Statt auf „alles oder nichts“ zu setzen, sollten Eigentümer sich über den realistischen Wert ihrer Immobilie informieren. Hier bietet sich ein Preisband an – eine Spanne, die den aktuellen Marktwert abbildet. Damit haben Sie eine fundierte Basis, um zu entscheiden, ob ein Verkauf jetzt sinnvoll ist.
5. Der richtige Start: Bewertung + Experteneinschätzung
Ein erfolgreicher Verkauf beginnt immer mit Klarheit:
- Online-Preisband einschätzen lassen → schnelle Orientierung, wo Ihr Objekt im Markt steht.
- Experteneinschätzung vor Ort → konkrete Anpassung innerhalb des Preisbands anhand von Lage, Zustand, Ausstattung.
- Strategie entwickeln → Verkauf jetzt oder später? Mit oder ohne Makler? Offene Vermarktung oder diskret?
- Makler einbeziehen → um Käufernetzwerk, Marketing und Verhandlungsstärke zu nutzen – besonders entscheidend, um den oberen Rand der Preisspanne auszuschöpfen.
6. Fazit & Ausblick
Die Immobilienpreise in der Schweiz bleiben 2025 stabil und tendenziell steigend – jedoch mit regionalen Unterschieden und moderaterem Wachstum als in den Boomjahren. Für Verkäufer bedeutet das: Die Rahmenbedingungen sind weiterhin gut, aber man sollte keine automatischen Preissteigerungen erwarten.
Ein klarer Plan hilft: Preisband einschätzen, Expertenmeinung einholen, Verkaufsstrategie entwickeln. So behalten Sie die Kontrolle und sind vorbereitet – ob für einen sofortigen Verkauf oder für die nächsten Jahre.